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Hochwasserschutz
im Mangfall­tal

Zu Projektbeginn im Jahr 2000 lebten 42.000 BürgerInnen im Überschwemmungsgebiet der Mangfall. Das Schadenspotential lag bei rund einer Milliarde Euro. Das Hochwasserschutz (HWS) Projekt schützt die Bürger vor einem sog. Jahrhunderthochwasser. Es besteht aus dem Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Feldolling und Hochwasserschutz (HWS) Bauwerken, wie Deichen und Mauern, entlang der Mangfall. Diese Kombination bietet einen soliden Grundschutz vor Hochwasser.

Trotzdem ist das Mangfalltal nach wie vor ein Hochwassergefahrenbereich. Es können außergewöhnliche Hochwasserereignisse eintreten für die der hergestellte Hochwasserschutz-Standard nicht ausreicht.

Hochwasser­rückhaltebecken Feldolling

Als  elementarer Bestandteil des Hochwasserschutzes im unteren Mangfalltal, können mit dem Hochwasserrückhaltebecken in Feldolling extreme Hochwasserereignisse entschärft werden, indem insgesamt 6,62 Mio. Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden. Das Bauprojekt umfasst den Bau eines Einlassbauwerks auf der Westseite (für die Befüllung des Hauptbeckens) und zweier Auslassbauwerke, welche zur Entleerung der Becken dienen. Das sogenannte Überleitungsbauwerk leitet das Wasser vom Hauptbecken in die bestehenden Unterwasserbecken der Leitzachkraftwerke. Für den ca. 3,2 km lange Trenndeich entlang der Mangfall und den über 1,1 km lange Absperrdamm entlang des Leitzachwerkes werden ca. 650.000 m3 Schüttmaterial benötigt. Für die südliche Begrenzung des Hauptbeckens ist kein Damm erforderlich, weil hier das bestehende Gelände ausreichend hoch ist.  

Interaktive Karte

Hochwasserschutz für 3 Städte und 2 Gemeinden (125.000 Einwohner) im Mangfalltal. Die Mangfall war in das Korsett eines völlig ungenügenden Deichsystems aus dem 19. Jahrhundert gezwängt, hinter dem sich die Siedlungen intensiv entwickelt hatten. Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim entwickelte ein Hochwasserschutz-Konzept über 25 Kilometer Länge, bei dem die integralen Denkansätze der „LAWA-Hochwasser-Leitlinien“ und wegen der erheblichen Strukturdefizite die Ziele der WRRL konsequent zugrunde gelegt wurden. Das Projekt besteht aus 40 Bauabschnitten, die jeweils Komponenten des technischen Hochwasserschutzes, des natürlichen Hochwasserrückhalts und Gewässerstrukturmaßnahmen umfassen.

Feldkirchen-Westerham
Bruckmühl
Bad Aibling
Kolbermoor
Rosenheim
Feldkirchen-Westerham

Hochwasser der Vergangenheit, zuletzt das Hochwasser 2013 zeigten, dass die Deiche zu niedrig und zu schmal waren. Um diese an die allgemein anerkannten Regeln der Technik anzupassen, wurde im Abschnitt Gries (Feldolling) entlang des vorhandenen Deichs eine Hochwassermauer errichtet.

Markt Bruckmühl

Der Hochwasserschutz für den Markt Bruckmühl umfasst insgesamt 10 Teilabschnitte. Darin enthalten sind die Erhöhung und die Verbreiterung der Deiche, der Einbau einer Innendichtung in die Deiche für die Standsicherheit, der Bau eines Entlastungsbauwerkes am Triftbach, das Errichten von zwei  Pumpwerken und der Bau von mehreren Drainageleitungen. Der sogenannte Steinbeißsteg, eine Fußgängerbrücke aus Holz, wurde neu nach den aktuellen Maßgaben des Hochwasserschutzes errichtet. Zudem war man darauf bedacht, sowohl den Freizeit- und Erholungswert als auch die Ökologie des Gewässers vor Ort zu verbessern.

Als ökologischen Ausgleich für die technischen Bauwerke wurde z. B. ein neues 650 Meter langes Gewässer parallel der Mangfall in einem Waldstück angelegt. Aufgrund der unbefestigten Ufer verändert sich der Lauf bei größeren ablaufenden Hochwässern. Dieses Gewässer dient vor allem als Rückzugs- und Laichgebiet für die Fischpopulation in der Mangfall.

Die Maßnahmen wurden teilweise aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert.

Stadt Bad Aibling

Der frühere Zustand des Hochwasserschutzes in Bad Aibling war unzureichend, da die Deiche teilweise zu niedrig, die Deichkronen zu schmal und die Böschungen zu steil waren. Eine Deichverteidigung war bei Hochwasser unmöglich. Zudem gefährdete ein zu starker Bewuchs die Standsicherheit der Deiche. In der Planung wurde der Hochwasserschutz in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Dabei mussten die Rückstaubereiche der einmündenden Glonn und des Triftbachs berücksichtigt werden.

Große Deichrückverlegungen waren westlich der Umgehungsstraße möglich. Hier wurden die Deiche am Nordufer bis an den Triftbach und südlich bis an die Staatsstraße zurückverlegt. Dorthin kann sich künftig Hochwasser ausbreiten. Die Hochwassergefahr wird dadurch reduziert. Bereits bei kleineren Hochwassern wird der Rückhalteraum Madau geflutet. Der Wald wird sich dort langfristig zu einem ökologisch hochwertigem Auwald umbilden.

Die Maßnahmen wurden teilweise aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert.

Stadt Kolbermoor

Der Hochwasserschutz im Stadtgebiet Kolbermoor unterteilt sich in sechs Bauabschnitte. Aufgrund der engen Platzverhältnisse im Stadtkern wurden dort Hochwassermauern aus Stahlspundwänden errichtet, die nach dem Hochwasser 2013 zügig realisiert werden konnten. Zur optischen Auflockerung unterbrechen sogenannte Bastionen die Mauer. Große Einzelbäume, die in die Bastionen gepflanzt wurden, erzeugen den früher vorhandenen Alleecharakter entlang der Mangfall. Bänke und Sitzsteine am Mangfallufer laden zum Verweilen ein.

Westlich der Zugspitzstraße bis zum Walzenwehr und weiter bis zur Stadtgrenze Bad Aibling wurden die Hochwasserdeiche, wo möglich, weit zurückverlegt. Es entstand eine Wildflusslandschaft die gern von den BürgerInnen als Naherholungsgebiet genutzt wird. Auch Baden ist hier wieder möglich, weil der Fluss wieder für die BürgerInnen zugänglich ist . Die Mangfall kann hier vor allem das nördlich Ufer nach Belieben erodieren und umgestalten. Die Spinnereiinsel nördlich der Mangfall und der neu verlegte, am Südufer einmündende Kaltenbrunnbach sind Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Auch der Biber ist hier wieder heimisch.

Die Maßnahmen wurden teilweise aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert.

Stadt Rosenheim

In der Stadt Rosenheim wurden bereits diverse  Maßnahmen ergriffen, um das Stadtgebiet in Zukunft vor Hochwasserereignissen zu schützen. Vor allem das Junihochwasser 2013 führte eindrucksvoll vor Augen, wie wichtig ein effektiver Hochwasserschutz ist. Insgesamt schützen die Stadt Rosenheim 13 Teilabschnitte. Ein Großteil davon wurde bereits realisiert. Je nach örtlichen Gegebenheiten wurden Deiche zurückverlegt, erhöht, verbreitert  und mit sogenannten statisch tragenden Innendichtungen versehen, die für Sicherheit gemäß dem Stand der Technik sorgen. Ganz wesentlich war, dass mit dem Hochwasserschutz auch die Ökologie an der Mangfall verbessert wurde. Hochwertige Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten entstanden. Auch die Naherholung für die BürgerInnen wurde damit verbessert.

Seit Projektbeginn im Jahre 2000 wurden die einzelnen Bauabschnitte kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Dabei wurden die Maßnahmen teilweise aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert

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Funktionsweise
Hochwasserrückhaltebecken

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Projekt
Hochwasserrückhaltebecken

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Umwelt
Hochwasserrückhaltebecken

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