Zu Projektbeginn im Jahr 2000 lebten 42.000 BürgerInnen im Überschwemmungsgebiet der Mangfall. Das Schadenspotential lag bei rund einer Milliarde Euro. Das Hochwasserschutz (HWS) Projekt schützt die Bürger vor einem sog. Jahrhunderthochwasser. Es besteht aus dem Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Feldolling und Hochwasserschutz (HWS) Bauwerken, wie Deichen und Mauern, entlang der Mangfall. Diese Kombination bietet einen soliden Grundschutz vor Hochwasser.
Trotzdem ist das Mangfalltal nach wie vor ein Hochwassergefahrenbereich. Es können außergewöhnliche Hochwasserereignisse eintreten für die der hergestellte Hochwasserschutz-Standard nicht ausreicht.
Die Maßnahmen zum Hochwasserschutz im Mangfalltal sind vielschichtig und umfassen beispielsweise die Herstellung neuer Deichanlagen sowie die Sanierung bestehender Deiche und Mauern. Das Hochwasserrückhaltebecken (HWR) in Feldolling ist ebenfalls ein zentraler Baustein und umfasst wiederrum etliche Einzelmaßnahmen.
Der Hochwasserschutz für den Markt Bruckmühl umfasst insgesamt 10 Teilabschnitte. Darin enthalten sind die Erhöhung und die Verbreiterung der Deiche, der Einbau einer Innendichtung in die Deiche für die Standsicherheit, der Bau eines Entlastungsbauwerkes am Triftbach, das Errichten von zwei Pumpwerken und der Bau von mehreren Drainageleitungen. Der sogenannte Steinbeißsteg, eine Fußgängerbrücke aus Holz, wurde neu nach den aktuellen Maßgaben des Hochwasserschutzes errichtet. Zudem war man darauf bedacht, sowohl den Freizeit- und Erholungswert als auch die Ökologie des Gewässers vor Ort zu verbessern.
Als ökologischen Ausgleich für die technischen Bauwerke wurde z. B. ein neues 650 Meter langes Gewässer parallel der Mangfall in einem Waldstück angelegt. Aufgrund der unbefestigten Ufer verändert sich der Lauf bei größeren ablaufenden Hochwässern. Dieses Gewässer dient vor allem als Rückzugs- und Laichgebiet für die Fischpopulation in der Mangfall.
Die Maßnahmen wurden teilweise aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert.
Kurzbeschreibung: Dieser etwa 750 Meter lange Bauabschnitt umfasste mehrere Neubauten, darunter ein Querdeich, ein Entlastungsbauwerk am Triftbach und ein Durchlass am Alten Triftbach. Ein weiterer Teilabschnitt beinhaltete den Neubau eines Längsdeiches entlang der Otto-Steinbeis-Straße und entlang der Mangfall bis zum Steinbeissteg. Eine Drainage-Leitung entlang des neuen Deichs und ein neues Pumpwerk im Bereich des Steibeisstegs leitet das ankommende Sickerwasser ab. Ökologische Ausgleichsmaßnahmen umfassten die Aufweitung der Mangfall am linken Ufer und den Anschluss eines abgetrennten Seitenarms an den Fluss.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2004
• Planfeststellung 2006
• Bauausführung 2007 – 2010
Kosten: 2,3 Mio. €
Kurzbeschreibung: Die vier Pfeiler des ehemaligen Steinbeisstegs behinderte den Hochwasserabfluss in der Mangfall. Durch die Erneuerung des Stegs mit nur noch zwei Pfeilern und einer höheren Brückenunterkante hat sich der Wasserabfluss verbessert.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2009
• Planfestellung 2009
• Bauausführung 2010
Kosten: 600.000 €
Kurzbeschreibung: Hochwasser der Mangfall konnte hier über den Rückstau in den Hainerbach den Siedlungsraum bedrohen. Die bestehenden Deiche des Hainerbachs wurden deshalb auf die Höhe der Mangfalldeiche angehoben. Wegen enger Platzverhältnisse geschah dies mittels einer Hochwassermauer (Spundwand).
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2010
• Bauausführung 2010 bis 2011
Kosten: 780.000 €
Kurzbeschreibung: Der Bauabschnitt umfasst das Nordufer der Mangfall vom Steinbeissteg bis zur Brücke Bahnhofstraße in Bruckmühl. Hochwasser kann hier über das Salus Auwald-Biotop und über den angrenzenden Triftbachkanal in den Siedlungsraum Bruckmühl gelangen. Die Maßnahmen zum Hochwasserschutz befinden sich aktuell in der Planungsphase.
Zeitlicher Ablauf:
• Planfeststellung 2022
• Bauausführung 2024/25
Vrs. Kosten: 1,8 Mio. €
Kurzbeschreibung: Die Deichsanierung erstreckte sich im Gemeindegebiet Bruckmühl an beiden Mangfallufern vom Göttinger Steg bis zum Steinbeissteg.
Die Deiche genügten in diesem Abschnitt nicht den heutigen Sicherheitsanforderungen, sie waren unzureichend verdichtet und örtlich stark durchlässig. Außerdem war die Deichkrone zu schmal und die Böschungen zu steil. Das Ziel der Deichsanierung war die Stabilisierung des Deichs. Auf gesamter Länge wurde beidseitig der Deich neu aufgebaut und mit einer statisch tragenden Innendichtung versehen. Die Kronenbreite beträgt 3,5m. Der Deich kann hier auch bei einer Überströmung bei Extremhochwasser nicht mehr brechen.
Die statisch tragende Innendichtung ist eine so genannte Mixed-In-Place-Wand, eine Erdbetonwand mit rund 40 cm Breite und einer Tiefe von bis zu 7m, in die Stahlträger im Abstand von 4 m eingebracht wurden. Die Erdebtonwand wird mit Bohrschnecken vertikal von der Deichkrone aus eingebaut. Während der Bohrung wird eine Zementflüssigkeit eingespritzt. Nach Aushärtung entsteht eine Betonmauer im Deich.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2007 / 2009
• Ausführungsplanung und Bauausführung ab 2006
Kosten: ca. 6,0 Mio. €
Kurzbeschreibung: Der in diesem Bauabschnitt bestehende und direkt an der Mangfall verlaufende Deich wurde abgetragen und der neue Deich bis an die Bebauung zurückverlegt. Dies schützt nicht nur besser vor einem 100-jährlichen Hochwasser, sondern bietet auch Retentionsraum und dämpft so die Hochwasserspitze. Die Ufer der Mangfall und das Gewässerbett wurden zudem ökologisch umgestaltet. Das schafft Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und erhöht den Naherholungswert.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung bis 2012
• Planfeststellung 2013
• Bauausführung 2015 bis 2016
Kosten: 2,4 Mio. €
Kurzbeschreibung: Deichsanierung Bruckmühl 2003/2007
Die Deichsanierung erstreckte sich im Gemeindegebiet Bruckmühl an beiden Mangfallufern von der Heufelder Brücke bis zum Göttinger Steg.
Das Ziel der Deichsanierung war die Stabilisierung des Deichs. Auf der Südseite wurde der Deich auf 3,5m verbreitert und auf die erforderliche Höhe gebracht. In den Deich wurde eine statisch tragende Innendichtung eingebaut. Der Deich kann hier auch bei einer Überströmung bei Extremhochwasser nicht mehr brechen.
Auf der Nordseite wurde der Deich erhöht und eine Deichkronenbreite von 5m hergestellt. Hier kann der Deich bei Extremereignissen verteidigt werden.
Die statisch tragende Innendichtung ist eine so genannte Mixed-In-Place-Wand, eine Erdbetonwand mit rund 40 cm Breite und einer Tiefe von bis zu 7m, in die Stahlträger im Abstand von 4 m eingebracht wurden. Die Erdebtonwand wird mit Bohrschnecken vertikal von der Deichkrone aus eingebaut. Während der Bohrung wird eine Zementflüssigkeit eingespritzt. Nach Aushärtung entsteht eine Betonmauer im Deich.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2002 / 2006
• Ausführungsplanung und Bauausführung ab 2003
Kosten: ca. 3,5 Mio. €
Der Hochwasserschutz im Stadtgebiet Kolbermoor unterteilt sich in sechs Bauabschnitte. Aufgrund der engen Platzverhältnisse im Stadtkern wurden dort Hochwassermauern aus Stahlspundwänden errichtet, die nach dem Hochwasser 2013 zügig realisiert werden konnten. Zur optischen Auflockerung unterbrechen sogenannte Bastionen die Mauer. Große Einzelbäume, die in die Bastionen gepflanzt wurden, erzeugen den früher vorhandenen Alleecharakter entlang der Mangfall. Bänke und Sitzsteine am Mangfallufer laden zum Verweilen ein.
Westlich der Zugspitzstraße bis zum Walzenwehr und weiter bis zur Stadtgrenze Bad Aibling wurden die Hochwasserdeiche, wo möglich, weit zurückverlegt. Es entstand eine Wildflusslandschaft die gern von den BürgerInnen als Naherholungsgebiet genutzt wird. Auch Baden ist hier wieder möglich, weil der Fluss wieder für die BürgerInnen zugänglich ist. Die Mangfall kann hier vor allem das nördlich Ufer nach Belieben erodieren und umgestalten. Die Spinnereiinsel nördlich der Mangfall und der neu verlegte, am Südufer einmündende Kaltenbrunnbach sind Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Auch der Biber ist hier wieder heimisch.
Die Maßnahmen wurden teilweise aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert.
Kurzbeschreibung: Im Rahmen dieser Maßnahme wurde der Deich entlang der Mangfall zwischen der Aiblinger Brücke und der Mündung des Willinger Mühlbachs soweit wie möglich zurückverlegt. Dadurch wird der Auwald „Willinger Au“ bei Hochwasser wieder überflutet, was die Hochwasserspitzen abmildert. Eine Hochwasserschutzmauer (Spundwand) entlang der Staatstraße verhindert, dass das Hochwasser diesen Bereich überschwemmt. Nördlich der Siedlung Pullacher Au, zwischen der Staatsstraße und der Mangfall, schützt ein Deich die Gebäude.
Zeitlicher Ablauf:
• Planfeststellung 2017
• Deichbau: 2021
• Spundwandarbeiten: 2022/23
Kosten: 5 Mio. €
Kurzbeschreibung: Die Deiche nördlich der Mangfall zwischen Spinnereiwehr und der Brücke Aiblinger Straße wurden bis zum Mangfallkanal zurückverlegt und mit einer statisch tragenden Innendichtung ausgestattet. Wie alle Schutzsysteme entlang der Mangfall sind auch diese Deiche so konstruiert, dass sie einem hundertjährlichen Hochwasser standhalten können.
Durch die Rückverlegung der Deiche kann bei Hochwasser die gesamte Spinnereiinsel wieder überflutet werden. Dies trägt dazu bei, die Auswirkungen der Hochwasserwelle erheblich zu reduzieren. Der ehemalige Deich direkt an der Mangfall wurde an mehreren Stellen geöffnet, sodass bereits jährliche Hochwasser das Gebiet überfluten. Dadurch kann sich die Spinnereiinsel wieder zu einem intakten Auwald entwickeln.
Zusätzlich wurde der rechtsseitige Deich von der Aiblinger Brücke bis zur ehemaligen Mündung des Kaltenbrunnbachs mit einer Innendichtung und einer Binnenentwässerung versehen. Diese Maßnahme ist seit 2012 abgeschlossen und hat sich bereits beim Hochwasser 2013 bewährt.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2004
• Planfeststellung 2007
• Bauausführung 2011 bis 2012
Kosten: 3,8 Mio. €
Kurzbeschreibung: Im Rahmen dieses Bauabschnitts wurden die Deiche von der Mangfall auf einer Länge von 1,1 Kilometern so weit wie möglich zurückverlegt. Der alte Deich an der Mangfall erhielt an zwei Stellen Öffnungen, über die der Hochwasserrückhalteraum geflutet wird. Das dämpft bei Hochwasser den Abfluss.
Im Zuge des Projekts wurde die Mündung des Kaltenbrunnbachs rund einen Kilometer weiter nach unterstrom verlegt. Der neu angelegte Kaltenbrunnbach verläuft nun hinter der alten Deichlinie in einem Auwaldstreifen wieder zur Mangfall.
Dieser Bauabschnitt schützt rund 1.500 Gebäude und 5.000 Einwohner in Kolbermoor vor einem Jahrhunderthochwasser.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2004
• Planfeststellung 2007
• Bauausführung 2008 bis 2009
Kosten: 2,1 Mio. €
Kurzbeschreibung: Die Arbeiten in diesem Bauabschnitt umfassten die Erhöhung und Verbreiterung des vorhandenen Deiches zwischen dem Spinnereiwehr und der Zugspitzstraße. Eine rund 500 Meter lange Drainage-Leitung leitet Sickerwasser ab.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2001
• Planfeststellung 2004
• Bauausführung 2004 / 2005
Kosten: 720.000 €
Kurzbeschreibung: In diesem Abschnitt ersetzen mittlerweile zwei naturnahe Rampen die alte Wehranlage (Spinnereiwehr). Dadurch konnte der Hochwasserschutz verbessert und die ökologische Verbindung wiederhergestellt werden. Fische und andere Gewässerlebewesen können nun wieder flussaufwärts wandern.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2001
• Planfeststellung 2004
• Bauausführung 2004
Kosten: 1,2 Mio. €
Kurzbeschreibung: Im Zuge einer Sofortmaßnahme nach dem Hochwasser 2013 wurden in der Innenstadt Kolbermoors Spundwände zum Hochwasserschutz eingebracht. Im Bereich des Friedhofs wurde von 2017 bis 2018 die noch verbliebene Lücke im Hochwasserschutz mithilfe einer Betonmauer auf Bohrpfählen geschlossen. Die Mauer schützt dort das Ufer vor Überschwemmungen. Sitzstufen in der Mangfallböschung am Friedhofsvorplatz und im Bereich des Carl-Daniels-Platz ermöglichen Bürgerinnen und Bürgern die Mangfall auch weiterhin als Erholungsort zu nutzen. Bei Hochwasser können mobile Elemente die Zugänge zur Mangfall abriegeln.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2009
• Planfeststellung 2014
• Bauausführung 2013 bis 2021
Kosten: 9,15 Mio. €
Hochwasser der Vergangenheit, zuletzt das Hochwasser 2013 zeigten, dass die Deiche zu niedrig und zu schmal waren. Um diese an die allgemein anerkannten Regeln der Technik anzupassen, wurde im Abschnitt Gries (Feldolling) entlang des vorhandenen Deichs eine Hochwassermauer errichtet.
Als elementarer Bestandteil des Hochwasserschutzes im unteren Mangfalltal, können mit dem Hochwasserrückhaltebecken in Feldolling extreme Hochwasserereignisse entschärft werden, indem insgesamt 6,62 Mio. Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden. Das Bauprojekt umfasst den Bau eines Einlassbauwerks auf der Westseite (für die Befüllung des Hauptbeckens) und zweier Auslassbauwerke, welche zur Entleerung der Becken dienen. Das sogenannte Überleitungsbauwerk leitet das Wasser vom Hauptbecken in die bestehenden Unterwasserbecken der Leitzachkraftwerke. Für den ca. 3,2 km lange Trenndeich entlang der Mangfall und den über 1,1 km lange Absperrdamm entlang des Leitzachwerkes werden ca. 650.000 m3 Schüttmaterial benötigt. Für die südliche Begrenzung des Hauptbeckens ist kein Damm erforderlich, weil hier das bestehende Gelände ausreichend hoch ist.
Kurzbeschreibung: Der Bauabschnitt liegt im Gemeindegebiet Feldkirchen-Westerham am nördlichen Mangfallufer. Hier wurde der Deich auf die Schutzhöhe eines hundertjährlichen Hochwassers erhöht und verbreitert sowie um eine statisch tragende Innendichtung ergänzt. Die Standsicherheit ist damit auch bei Überströmung gegeben.
Zwischen der Kläranlage und der Feldollinger Brücke entstand außerdem eine Hochwassermauer.
Der Neubau war Teil des Sofortprogramms nach dem Hochwasser 2013.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2011
• Planfeststellung 2012
• Bauausführung 2013/14
Kosten: 2 Mio. €
Kurzbeschreibung: Dieser Bauabschnitt befindet sich in der Vagener Au am südlichen Mangfallufer in den Gemeindebereichen von Feldkirchen-Westerham und Bruckmühl. Im ersten Schritt stand der Bereich zwischen dem Polder „Vagener Au“ und dem Siedlungsgebiet im Fokus. Dabei wurde ein Querdeich mit Deichkronenweg und Deichhinterweg und eine Binnenentwässerung errichtet. Das bei einem Hochwasser im Polder Vagener Au gesammelte Wasser kann über die dafür vorgesehene Abflussmulde abfließen.
In einem weiteren Teilabschnitt wurde der Deich, der die Mangfall begleitet, mit einer statisch tragenden Innendichtung entlang des Siedlungsraums saniert und ein Pumpwerk am Steinbeissteg errichtet.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2004
• Planfeststellung 2006
• Ausführungsplanung 2008 / 2009
• Bauausführung 2008 bis 2010
Kosten: 2,9 Mio. €
Kurzbeschreibung:Die letzten Hochwasser, besonders jenes von 2005, haben gezeigt, dass das mobilisierte Treibholz an der Leitzach und der Mangfall eine erhebliche Verklausungsgefahr für Brücken und Wehre im unteren Mangfalltal darstellt. Darum wurde, um das gesamte Einzugsgebiet der Leitzach zu erfassen, kurz vor der Mündung in die Mangfall (Fl-km 0+800) der Standort für den Wildholzrechen gewählt. Ebenso wurde, um Totholz aus der Mangfall zurückzuhalten, ein Wildholzrechen an der Mangfall errichtet.
Beide Rechen bestehen aus bewehrten und ausbetonierten Stahlrohren mit einem Durchmesser von 0,8 m und einer Höhe bis zu 4,50 m.
Die als Fundament dienenden Großbohrpfähle mit jeweils 9 m Tiefe und einem Durchmesser von 1,20 m müssen bei Hochwasser den angreifenden gewaltigen Kräften genügend Widerstand bieten.
Die Flusssohle und die Ufer wurden durch eine mit großen Wasserbausteinen gesetzte Versteinung gesichert.
Die V-Form an der Leitzach wirkt wie eine Fangtasche, in der sich das Treibholz sammelt. Wasser kann bei Hochwasser zwischen den Rechenstäben hindurch fließen. Der Rechen wird danach wieder geräumt.
Zusätzlich wurde als ökologische Ausgleichsmaßnahme an der Leitzach etwa 300 m flussaufwärts ein bestehender Absturz (Höhe ca. 1,5 m) in eine naturnahe Sohlrampe umgebaut. Für Fische und Gewässerorganismen ergibt sich eine Verbesserung der Durchgängigkeit.
Zeitlicher Ablauf:
• Grundlagenermittlung und Vorplanung 2007
• Entwurfs- und Genehmigungsplanung 2008
• Bauarbeiten Oktober 2008 bis Juli 2009
Kosten: ca. 1.000.000 € (Die Rechen wurde teilweise mit Mitteln des Klimaprogrammes Bayern 2020 finanziert)
Der frühere Zustand des Hochwasserschutzes in Bad Aibling war unzureichend, da die Deiche teilweise zu niedrig, die Deichkronen zu schmal und die Böschungen zu steil waren. Eine Deichverteidigung war bei Hochwasser unmöglich. Zudem gefährdete ein zu starker Bewuchs die Standsicherheit der Deiche. In der Planung wurde der Hochwasserschutz in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Dabei mussten die Rückstaubereiche der einmündenden Glonn und des Triftbachs berücksichtigt werden.
Große Deichrückverlegungen waren westlich der Umgehungsstraße möglich. Hier wurden die Deiche am Nordufer bis an den Triftbach und südlich bis an die Staatsstraße zurückverlegt. Dorthin kann sich künftig Hochwasser ausbreiten. Die Hochwassergefahr wird dadurch reduziert. Bereits bei kleineren Hochwassern wird der Rückhalteraum Madau geflutet. Der Wald wird sich dort langfristig zu einem ökologisch hochwertigem Auwald umbilden.
Die Maßnahmen wurden teilweise aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert.
Kurzbeschreibung: Dieses Projekt umfasste den Bau neuer Hochwasserschutzdeiche in den Gebieten Waldheim, Unterheufeld, Madau und Mitterham. Dabei sind drei große Rückhalteräume (Polder) entstanden: Unterheufeld ist ein Flutpolder, während Mitterham und Waldheim Rückstaupolder sind. Die Polder dienen der Flutkontrolle und ökologischen Belangen. In bebauten Bereichen, in denen eine Deichrückverlegung nicht möglich war, wurden bestehende Deiche abgetragen und nach dem Stand der Technik neu errichtet.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2004
• Planfeststellung 2005
• Bauausführung 2007 – 2009
Kosten: 7,5 Mio. €
Kurzbeschreibung: Nach dem Hochwasser 2013 wurden die Deiche entlang der Mangfall zwischen der Brücke Willinger Straße und der Triftbachmündung stabilisiert und mit einer statisch tragenden Innendichtung versehen. Die bei der Maßnahme erhöhten und verbreiterten Deiche halten nun einem hundertjährlichen Hochwasser stand. Eine geringfügige Deichrückverlegung verbessert die Zugänglichkeit der Mangfall.
Im Rückstaubereich der Mangfall in die Glonn und den Triftbach wurden ebenfalls Hochwasserschutzbauwerke errichtet. Hier schützen insbesondere Hochwassermauern die Bevölkerung vor den Wassergefahren. Zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen im Gewässerbett der Mangfall und Glonn haben die Durchgängigkeit für Fische wiederhergestellt.
Bereits 2011 wurden der Deich zwischen Geh- und Radwegebrücke und Willinger Brücke saniert.
Zeitlicher Ablauf:
• Entwurfsplanung 2011
• Sofortmaßnahme im Bereich der Mangfall 2013 / 2014
• Maßnahmen im Bereich Glonn und Triftbach 2016 / 2017
Kosten: 7 Mio. €
In der Stadt Rosenheim wurden bereits diverse Maßnahmen ergriffen, um das Stadtgebiet in Zukunft vor Hochwasserereignissen zu schützen. Vor allem das Junihochwasser 2013 führte eindrucksvoll vor Augen, wie wichtig ein effektiver Hochwasserschutz ist. Insgesamt schützen die Stadt Rosenheim 13 Teilabschnitte. Ein Großteil davon wurde bereits realisiert. Je nach örtlichen Gegebenheiten wurden Deiche zurückverlegt, erhöht, verbreitert und mit sogenannten statisch tragenden Innendichtungen versehen, die für Sicherheit gemäß dem Stand der Technik sorgen. Ganz wesentlich war, dass mit dem Hochwasserschutz auch die Ökologie an der Mangfall verbessert wurde. Hochwertige Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten entstanden. Auch die Naherholung für die BürgerInnen wurde damit verbessert.
Seit Projektbeginn im Jahre 2000 wurden die einzelnen Bauabschnitte kontinuierlich ausgebaut und verbessert. Dabei wurden die Maßnahmen teilweise aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert.